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Regie

Ich erinnere mich noch deutlich,...

... wie ich innerlich auf die Knie gefallen bin, wenn ich ganz am Anfang das Wort „Regisseur“ gehört habe. Synonym für ein gottgleiches und über jeden Zweifel erhabenes Wesen, das Weisheit, Macht und Kompetenz in sich sich verspleißt und dessen Wort die Messlatte allen Handelns und Denkens nach seinem Gutdünken arretiert.

Gottgleich am Arsch!

Es kreucht in deren Reihen genausoviel Dummheit und Dilettantismus umher wie in jeder anderen Berufs- und Volksgruppe, und der Prozentsatz von Genies und Idioten ist der gleiche wie bei Parkwächtern, Küchenchefs oder Immobilienmaklern. Nur dass diese von eben jenem Mythos umwabert wird, durch den sie vor Muggels gegen Entlarvung gefeit sind. Ich erspare mir hier die Nennung der ganzen anderen Berufe, für die dasselbe zutrifft.

Ich habe irgendwann einen sehr renommierten deutschen Regisseur und Intendanten um eine Regiehospitanz ersucht, und bekam die Frage: „Wieso denn das, Du bist doch ein erfahrener Mann?“ - „Ja, schon, aber beim Inszenieren fehlen mir vielleicht doch ein paar Grundlagen, denn ich hab‘ es halt nie studiert bzw. von der Pike auf gelernt.“ - „Ja und? Ich auch nicht.“ Bämm!

So habe ich denn also inszeniert wenn es erforderlich war. „JO“ - war meine erste komplette, es folgten ein paar „Co-Inszenierungen“, die nicht als solche ausgewiesen wurden (die Lorbeeren gibt keiner gerne ab), und für Auftragsinzenierungen war einfach noch nie die Zeit. Die wird aber kommen! Nur eine möchte ich erwähnen: Bei „Snowhite“ habe ich die Ansage bekommen: „Schreib die Texte der ,Zwerge‘ um, das sind Tänzer, die können das nicht. Die kannst Du bestenfalls als Stichwortgeber einsetzen. Ich habe sie dann unter meine Fittiche genommen und aus ihnen eine gefeierte Comedy-Gang gemacht. Es ist aber beim „Natüüürlich-wird-erwähnt-dass-Du-die-Dialogregie-gemacht-hast“-Versprechen geblieben.