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Es kommt noch mehr!

Liedtexte

So, liebe Leute, jetzt seid Ihr in der Eisengießerei gelandet.

Dieses Thema glüht! Und ich muss draufpusten, also los:

Es ist ist eine alte und hitzig geführte Diskussion um die Frage, wer denn nun die größere schöpferische Kraft eines musikalischen Gesangswerk ist: Der Komponist oder der Texter bzw. Librettist. Hier ist meine Antwort, die sich für mich in vielen Jahren Schaffens in beiden Kategorien herausgebildet hat und die ich mittlerweise mit aller mir zur Verfügung stehenden Emphase verteidige. (Danke, liebste Wera Bunge, für diese Formulierung.) Aber etwas ausholen muss ich trotzdem:

Zuerst mal: Ich erbitte mir das Recht, darüber zu urteilen, weil ich in beiden Fächern zu Hause bin. Ich kenne und respektiere die Argumente beider Seiten, aber der Gewinner ist eindeutig: Der Texter! Und hier das Warum:

Gut, zu Beethovens Zeiten waren die Voraussetzungen anders. Da gab’s noch kein "Copy & Paste" oder Loops oder Digital Workstations. Aber heute gibt es sogar Apps, die versprechen: "Auch Du kannst deinen eigenen Hit komponieren". Hier hast Du 10 Akkordfolgen und 10 Rhythmen zum Aussuchen, jetzt komponier los!
Malen nach Zahlen für Musiker.

Das war jetzt sehr vereinfacht. Nur etwas weniger vereinfacht: Ein Song besteht in der Hauptsache aus zwei Teilen: Strophe und Refrain. Die beiden werden einmal komponiert und dann ein paarmal wiederholt (der Trend geht dahin, dass nur noch ein kurzer Teil endlos wiederholt wird.) Und es ist unfassbar einfach, sich die Einzelteile irgendwo zusammen zu kopieren. (Machen nicht alle, aber sehr viele "Große", die sich dann Komponist nennen)

In der klassischen oder Filmkomposition verhält es sich nochmal etwas anders, aber im Bereich der Popularmusik empfehle ich jedem, der nicht schon längst Nackenschmerzen vom "Zustimmen Nicken" haben dieses Video.

DAS alles geht beim Texten nicht. Oder hat schonmal jemand bei einem Text gedacht: "Den kenn ich doch von..."? Ich weiß aus langjähriger Erfahrung, dass eine Komposition nur einen Bruchteil der Zeit verschlingt wie ein (nicht völlig stumpfer) Text. Hier gibt es noch ein sehr interessantes Statement zu dem Thema von Michael Kunze, dem Marathon-Texter der deutschen Musicalszene...